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Komfortlevel – Auch beim Poker ist Wohlfühlen wichtig!
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Komfort ist wichtig. Nicht nur im Alltag, sondern auch beim Pokern. Wohlfühlen ist angesagt. Während im Alltag Menschen Wert auf einen gewissen Komfort legen bei Dingen wie Autos, Hotelzimmern, Urlaubsreisen oder mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets, geht es beim Pokern in erster Linie um den richtigen Level und um Geldbeträge, mit denen sich ein Spieler wohl fühlen muss. Internet-poker.de wirft einen ausführlichen Blick auf das Thema „Komfortlevel“.
Definition Komfortlevel
In der Pokerwelt versteht man unter dem Begriff „Komfortlevel“ die Grenze, bis zu welchen Levels oder Geldbeträgen ein Spieler sich noch wohl fühlt. Wird der Komfortlevel überschritten, wird der Spieler unsicher, fühlt sich unbehaglich und spielt schlecht. Natürlich gibt es Ausnahmen: Ein gutes Beispiel ist der dänische Poker Profi Gus Hansen, der durchaus einmal mit miserablen Karten einen Bluff über eine Million Dollar spielt, aber das ist nicht die Regel.
Komfortlevel finden
Der Komfortlevel kommt vor allem bei Level- und Limit-Änderungen zum Tragen. Manche Spieler fühlen sich bei Blinds von $10 / $20 unwohl, andere erst bei $ 100 / $ 200. Wieder andere eventuell immer, wenn sie No Limit statt Limit Poker spielen. Egal, wo diese Grenze liegt, jeder Spieler muss versuchen sie frühzeitig zu erkennen. Sobald er sie überschritten hat, muss er handeln. Wenn das Spiel merklich schlechter wird, sollte man eventuell noch länger auf dem niedrigeren Level verbleiben. Zu Erhöhung des Schwierigkeitsgrades könnte man im ersten Schritt zunächst einmal an mehreren Tischen gleichzeitig spielen. Später, mit einer größeren Bankroll, kann dann der Aufstieg noch einmal in Angriff genommen werden.
Es gibt auch Situationen in denen ein Spieler eigentlich stark genug ist für das höhere Level, aber nach einem längeren Downswing oder nach einigen Bad Beats bei leichteren Gegnern und auf niedrigeren Levels seine Komfortzone wiederfindet. Dort kann er sein Selbstvertrauen wieder etwas aufbauen und seine Bankroll entlasten. Sobald er zu seinem A-Game zurückgefunden hat, kann er dann wieder auf sein höheres Stammlevel zurückkehren.
Spieler haben oft für Live- oder Online-Turniere verschiedene Komfortlevel. Auch kann es sein, dass man bei verschiedenen Online Pokerräumen unterschiedliche Komfortlevel hat.
Berechnung des Komfortlevels
Pokerprofi Collin Moshman geht in seinem Buch „The Math of Hold’em“ auch auf den Komfortlevel ein. Der Komfortlevel hängt ganz stark mit dem Bankoll Management zusammen. Hier wird das Thema Poker mathematisch aber ziemlich komplex. Ein Spieler kann mit Hilfe der folgenden Formel seinen Komfortlevel berechnen:
Komfortlevel = Bankroll x Winrate / Varianz (oder auch Standardabweichung) hoch 2
Als Ergebnis kommt dann folgendes heraus: Ein Komfortlevel von 2 ist aggressiv und 4 ist eher konservativ. 3 gilt als normal. Varianzen oder Standardabweichungen werden automatisch von Hilfsprogrammen wie PokerTracker oder Hold’em Manager aufgezeichnet. Beim Limit Hold’em liegt die normale Standardabweichung bei etwa 15 BB/100 für Full Ring-Tische und bei 17 BB/100 für 6-max-Tische. Beim No Limit Hold’em liegen die typischen Standardabweichungs-Werte bei 85 BB/100 für Full Ring-Tische und bei 95 BB/100 für Shorthanded-Tische.
Aus der Standardabweichung kann dann mit der folgenden Formel auch die Bankroll berechnet werden: Bankroll = Komfortlevel x Standardabweichung hoch 2 / Winrate.
Winrate
Die Winrate ist der zu erwartende Gewinn eines Spielers. Sie hängt von vielen Faktoren ab: Vom gespielten Limit, von der Art des Spiels, von der Spielstärke sowohl des Spielers als auch der Gegner, von der Anzahl der Tische, die er spielen kann und, direkt damit im Zusammenhang stehend, von der Anzahl der Hände, die er in einer Stunde spielen kann. Mit der Winrate kann ein Spieler überprüfen, welche Limits, welche Anzahl an Tischen oder auch welche Pokerseite ihm am meisten Gewinn beschert und sein Spiel dementsprechend ausrichten. Die Winrate wird ebenfalls wie die Standardabweichung in BB/100 angegeben. 5BB/100 bedeuten beispielsweise, dass ein Spieler im Schnitt 5 Big Blinds auf 100 Hände gewinnt.
Mittelwert
Wenn der Spieler berechnen will, ob er mehr Gewinn oder Verlust macht, dann bedient er sich des Mittelwerts oder der Standardabweichung. Den Mittelwert kann man schnell berechnen. Es ist der Durchschnittswert von Gewinn oder Verlust je Stunde. Man muss nur den Gewinn- oder Verlust durch die Spielstunden dividieren. Doch der Mittelwert sagt nichts über die Schwankungen aus. Die Leistung des Spielers kann von einer Stunde zur nächsten stark variieren. Die Standardabweichung ist da viel präziser. Sie wird auf folgende Art und Weise berechnet: Man berechnet die Abweichungen vom Mittelwert, dann werden diese einzelnen Abweichungen quadriert (um die negativen Vorzeichen loszuwerden). Wenn man den Mittelwert der quadrierten Abweichungen berechnet (einfach die quadrierten Abweichungen addieren und die Summe durch die Anzahl der Abweichungen dividieren) – dies wird Varianz genannt. Zuletzt wird die Quadratwurzel aus der Varianz gezogen – dies ist dann die Standardabweichung. Im Endeffekt will ein guter Spieler die Standardabweichung minimieren und die stündliche Gewinnrate maximieren.