Tisch-Auswahl: Den perfekten Pokertisch finden

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Poker Tisch AuswahlAm Pokertisch ist nicht nur das eigene Können wichtig. Vor allem beim Online Poker ist die Tisch-Auswahl, oder auch Table-Selection genannt, extrem wichtig. Hierzu gilt in der Pokerwelt folgendes Zitat: „Man kann der zehntbeste Spieler der Welt sein und trotzdem verliert man, wenn man mit den neun besten am gleichen Tisch sitzt“. Wer sich an die falschen Tische setzt, kann also entweder viel Geld verlieren oder aber auch zu wenig Geld gewinnen. Nur der Spieler, der seine Tische sorgfältig auswählt, kann profitabel Poker spielen. Internet-poker.de erklärt warum die Tisch-Auswahl so wichtig ist, was man für Tische auswählen sollte und wie man die Tische auswählt.

Warum ist die Tisch-Auswahl so wichtig?

Poker Tisch AuswahlEine gute Tisch-Auswahl macht sich direkt in der Winrate bemerkbar. Profis spielen nur, wenn wenn sie einen Vorteil (Edge) auf ihre Gegner haben. Sie meiden, wenn es möglich ist, die anderen starken Spieler. Der Profit steht im Vordergrund und den macht man mit schlechten Gegnern. Die Tisch-Auswahl wird umso wichtiger, je höher das gespielte Limit ist. Auf den unteren Limits findet man eh nurnämlich deutlich mehr schlechte Spieler, so genannte Fische. Doch auf den höheren Levels werden die Fische immer seltener.

Was für Tische sollte man auswählen?

VPIP & PFR

Poker Tisch AuswahlSobald man sich darüber im Klaren ist, wie wichtig die Tisch-Auswahl ist, gilt es nun zu klären, an was fürwelche Tische man sich setzen sollte. Ein Kriterium sind für die Tischauswahle mit sind guten Werten. Gute Werte bedeuten schlechte Spieler. Ein Indiz für schlechte Spieler ist der VPIP-Wert („Voluntary put money in the Pot“). Der VPIP-Wert gibt an, in wie viel Prozent der Fälle ein Spieler in der ersten Bettingrunde zusätzliches Geld investiert. Tische mit mehr als 30 VPIP sind definitiv sehr profitabel. Wenn man Position auf ein oder zwei extrem schwache Spieler bekommen kann, kann man auch Tische mit einem deutlich niedrigeren Wert als 30 akzeptieren.

Ein zweites Kriterium ist die Preflop-Raise-Rate (PFR). Tische mit einer niedrigen PFR deuten auf viele passive Spieler hin. An einem passiven Tisch bekommt man häufiger die Gelegenheit zu einem Freeplay im Big Blind und kann auch mit einer schlechterenn Hand etwas Gutes floppen. Zudem kann man in Late einer späteren Position mehr Ddrawing Hands spielen, mit denen man bei guten Pot Odds billig den Flop sehen kann. UmsoJe größer der VPIP-Wert und umsoje kleiner die PFR, desto besser lässt sich der Tisch spielen.

Texturen am Tisch

Die VPIP- und PFR-Werte sagen aber nichts über die Stärke der Spieler am Tisch aus. Spielt man lieber an einem ausgeglichenen Tisch, an dem man den Gegnern leicht überlegen ist? oOder lieber an einem Tisch mit zwei (oder mehr) richtig schlechten Fischen und ansonsten starken Spielern? Viele bevorzugen die zweite Variante. Spieler mit einem Wert um 30 VPIP spielen oft postflop nicht schlechthaben oft kein schlechtes Postflop-Spiel. Fische mit einem Wert um 50 VPIP sind aber definitiv schlechte Spieler. Ein Megafisch hat einen VPIP-Wert um die 70 und spielt somit mehr als zwei Drittel seiner Hände.

Man muss sich je nach Limit, Tageszeit oder Pokerraum aber bewusst sein, dass man nicht immer den perfekten Tisch findet. Man sollte sich aber auf keinen Fall an einen Tisch setzen, der nicht profitabel zu sein scheint, nur weil es sonst keine anderen gibt. Es bringt nichts, ohne oder nur mit einer marginalen Edge zu spielen.

Wie wählt man Tische aus?

Softwareunterstützte Tisch-Auswahl

Mit Poker-Analyseprogrammen wie Hold’em Manager oder PokerTracker, die eine große Datenbank haben, kann man sehr einfach und effizient Tische auswählen. Man öffnet mehrere Tische, lässt sich die Spielerwerte angezeigen und sieht sofort, welche Tische profitabel sind und wo sich die soft Spots befinden. Es gibt auch spezielle Programme zur Table-Selection, welche die Tisch-Auswahl noch einfacher machen. Solche Programme sind aber bei einigen Poker-Anbietern inzwischen verboten.

Tisch-Auswahl ohne Software

Auch wer keine Hilfsprogramme besitzt, kann eine gute Table-Selection durchführen. Die meisten Pokerräume zeigen in der Lobby einige Durchschnittswerte der einzelnen Tische an, die man zur Orientierung nutzen kann. Die wichtigsten davon sind die Potsize (durchschnittliche Größe der Pots) und der durchschnittliche VPIP/PFR am Tisch. Große Pots lassen darauf schließen, dass zu viele Spieler den Flop sehen. Je höher also diese beiden Werte sind, desto profitabler ist der Tisch.

Dies kann jedoch auch einige Nachteile haben. Wenn mehrere loose-passive Spieler an einem Tisch sitzen, entstehen nur selten große Pots. Zudem ziehen große durchschnittliche Pots viele Haie an und sorgen für lange Wartelisten. Nach langen Wartezeiten kann sich auch die Beschaffenheit des Spiels und die Größe des durchschnittlichen Pots zum Negativen verändern.

Beobachten des Tisches

Eine weitere Möglichkeit, Table-Sselection zu betreiben, ist ein simples Beobachten des Tisches. Oft wird schon nach wenigen Händen klar, ob ein Tisch profitabel ist oder nicht. Hier sollte man beispielsweise darauf achten, wie viele Spieler preflop mitlimpen oder wie oft Raises und 3-Bets cold gecallt werden. Vor allem an Short-Handed-Tischen ist ein Preflop-Limp meistens ein Zeichen für einen Fisch. Man sollte sich einen Platz hinter diesem Spieler suchen. Wenn es vor dem Flop wenig Raises gibt und viele Limps, ist der Tisch definitiv profitabel zu spielen.

Ebenfalls für einen guten Tisch spricht die Tatsache, dass Spieler ihre Blinds einfach mitten im Spiel posten und nicht warten, bis die Blinds bei ihnen ankommen. Ein guter Spieler wird immer warten, bis er die regulären Blinds posten muss. Viele Limper an einem Tisch sind auch ein Indikator für ein eher loose-passives Spiel mit vielen Calling Stations. Wenn es am Tisch Spieler gibt, die nach Beats ihre Gegner beschimpfen oder ihnen aufgeregt erzählen, was sie falsch gemacht haben, haben diese ihre Emotionen nicht unter Kontrolle und sind leichte Opfer. Spieler, die mit zu kleinen Stacks am Tisch sitzen oder nicht nachkaufen, sind meist auch schwache Spieler.

Buddylist & Break-Even-Hunter

Ab den Midstakes macht es auch Sinn eine Buddylist anzulegen und besonders schlechte Spieler darin aufzunehmen. Als groben Richtwert könnte man Spieler mit einem VPIP-Wert von über 50 Prozent reinnehmen und vor dem Beginn jeder Session nachschauen, an welchen Tischen diese Fische sitzen. Viele der verbliebenen Spieler sitzen noch am Tisch, weil sie hinten liegen und nicht gerne als Loser aufstehen möchten. Diese Break-Even-Hunter sind oftmals auf Tilt und von daher eine potenzielle Beute.

Sitz-Auswahl

Geldfluss

Natürlich ist es auch nicht egal, wo man in Relation zu den einzelnen Spielertypen sitzt. Einen Merksatz gilt es hier zu beachten: „Im Hold’em wandert das Geld immer von rechts nach links.“ Somit sollte man die größten Geldlieferanten, bzw. die loosen und richtig schlechten Spieler rechts von sich sitzen haben. Die tighten Spieler sollte man immer links von sich haben. Wenn ein looser Spieler raist anstatt zu limpen, dann ist Vorsicht geboten. In solchen Fällen hält er meistens eine Premiumhand. Der tight-passive Spieler richtet links zumindest keinen großen Schaden an, da er gute Hände nicht konsequent protectet und häufig nur callt. Wenn er raist, hat man oft einen easy Fold. Auch der tight-aggressive Spieler sollte links sitzen. Sitzt er rechts von einem, kommt er oft mit dem Raisen zuvor und schnappt die Fische weg. Zudem respektiert er unsere Raises und kommt uns beim Kampf gegen die Fische nicht so oft in die Quere.

Außerdem sollte man auch den Stackgrößen der Spieler am Tisch Aufmerksamkeit widmen. Ideal ist es, Short Stacks links von sich zu haben und auf Spieler, die einen vollen Stack haben oder sogar mit mehr als dem Buy-In am Tisch sitzen, Position zu haben. Wenn die größeren Stacks betten

Nicht immer findet man die perfekte Sitzposition. Gibt es mehrere schlechte Spieler am Tisch, sollte man sich so nah wie möglich an die schlechten Spieler setzen, auch wenn man dann rechts von ihnen sitzt. Wenn sonst viele Fische im Spiel sind, kann man auch in Kauf nehmen, einen tight-aggressiven Spieler rechts neben sich zu haben.

Wann sollte man einen Tisch verlassen?

Tighte Spieler, die viel folden, können ihre Spielbedingungen durch das Aufspüren noch softerer Tische verbessern. Hatte man an einem Tisch mit starken Gegnern einen Upswing, ist dies kein Grund, den Tisch nicht zu verlassen. Jeder Swing hat ein Ende und dann haben die starken Gegner den Vorteil gegen Sie. Suchen Sie also lieber nach oben genannten Kriterien nach Tischen, an denen Sie eine Edge auf die Gegner haben. Genauso sollte man einen Tisch mit vielen Fischen nicht verlassen, nur, weil man einen Downswing hatte. An so einem Tisch hat man einen stark positiven Erwartungswert und sollte bleiben. Das ständige Wechseln von Tischen bringt aber auch viel Unruhe und kann somit Ihrer Performance an den aktiven Tischen schaden. Man ist durch die Suche nach anderen Tischen abgelenkt. Wenn Sie merken, dass das mehrfache Wechseln Ihre Winrate negativ beeinflusst, sollten Sie die Wechsel minimieren und erst nach Tischen suchen, wenn die Anzahl der gespielten Tische so klein ist, dass Sie ohne viel Hektik wechseln können.

Zusammenfassung

Hier haben wir noch einmal die wichtigsten Punkte zum Thema Tisch-Auswahl für sie zusammengefasst.

Spieler, die 40 Prozent ihrer Hände spielen, sowie Spieler die preflop oft limpen, sind oft schwächere Spieler und somit potenzielle Geldquellen. Wählen Sie einen Tisch aus, an dem mehrere schwächere Spieler sitzen. Dies ist profitabler als Tische zu suchen, an denen ein einzelner sehr schlechter Spieler sitzt, um eben diesen werden sich viele gute Spieler reißen. Bringen Sie sich in Position zu loosen Spielern und Spielern mit vollem Stack. Tighte Spieler und Short Staked Players sollten, wenn möglich, links von Ihnen sitzen.

Wenn Sie Ihren Fokus auf eine perfekte Tisch-Auswahl gelegt haben, um Ihren Profit zu maximieren, sollten Sie nicht zu viele Tische auf einmal spielen. Dann verlieren Sie den Überblick und können Ihre Gegner nicht optimal analysieren.