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Wer keinen Plan hat, geht planlos durchs Leben. Egal ob im Privatleben, im Beruf oder als Profisportler: Wer sich vorher eine Taktik oder zumindest eine ungefähre Marschroute überlegt, hat bessere Chancen, am Ende auch das Beste aus sich herauszuholen. Das gleiche gilt auch für die Pokerkarriere. Hier benötigt man einen Gameplan. Internet-poker.de stellt das Konzept des Spielplanes vor, erklärt, wann man Gameplans braucht und wie man einen erstellt.
Definition Gameplan
Ein Gameplan ist eine Entscheidungshilfe für das Spiel in einer bestimmten Situation gegen unterschiedliche Gegner. Dabei plant man seine Entscheidungen stets für die gesamte Range und nicht für eine isoliert betrachtete Hand. Besonders als unerfahrener Spieler sollte man schon vor der Partie ungefähr wissen, welche Hände man spielen will und sich nicht einfach an den Tisch setzen.
Es sollte Ihr Ziel sein, für möglichst viele Standardsituationen einen passenden Spielplan zu haben. Der Spieler hat dann sehr präzise Preflop Ranges und weiß, wie er seine Ranges postflop weiterspielen kann. So kommt er zu einem komfortablen und vor allem profitablen Spiel.
Gameplan Situationen
Poker ist ein so komplexes Spiel, dass man sich unmöglich für alle Situationen einen Spielplan zurechtlegen kann. Am besten konzentriert man sich auf immer wiederkehrende Spielsituationen. Wichtige Kriterien sind hierbei die eigene Position am Tisch, die Position des Gegners sowie die Preflop Aktion des Gegners.
Typische Situationen, in denen man einen Gameplan braucht, sind:
- Man spielt in Middle Position 3 gegen eine 3-Bet aus dem Small Blind
- Man 3-bettet am Button gegen ein Openraise aus Under the Gun
- Man callt ein Under the Gun-Openraise im Big Blind
Wie erstelle ich einen Gameplan?
- Einen typischen Gegner analysieren
- Die eigenen Ranges aufstellen und damit einen Basis-Gameplan festlegen
- Den Basis-Spielplan an verschiedene Gegnertypen anpassen
- Schwächen im eigenen Gameplan finden
Schritt 1: Einen typischen Gegner analysieren
Im ersten Schritt versucht man, sich einen genauen Überblick der Situation zu verschaffen und trägt Informationen zusammen. Wie spielt ein typischer Gegner in einer konkreten Situation? Ein typischer Gegner ist der, den man am häufigsten auf seinen eigenen Limits antrifft. Hier kann eine Tracking-Software sehr behilflich sein. Dazu benötigt man aber mindestens 4.000 Hände des Gegners in der Datenbank. Wer keine Tracking-Software benutzen kann oder will, muss die Ranges des Gegners abschätzen.
Danach muss man ein Preflop-Profil des Gegners erstellen. Dieses setzt sich aus den konkreten Ranges und Besonderheiten im Spielverhalten des Gegners zusammen. Preflop-Ranges liefert wieder die Tracking-Software. Besonderheiten im Spielverhalten ergeben sich durch die Analyse einzelner Hände.
Konkret bedeutet das, man versucht herauszufinden, welche Hände der Gegner preflop wie spielt: Mit welcher Hand macht er ein Openraise? Mit welcher ein 3-Bet- oder 4-Bet-Call? Welche Hände foldet er? Wie verhält er sich bei Showdown Values und wie reagiert er auf Continuation Bets? Was macht er, wenn der Preflop-Aggressor checkt? Daraus ergeben sich Ranges und Foldequities des Gegners.
Schritt 2: Den Basis-Gameplan festlegen
Der Basis-Spielplan ist die Grundlage der Entscheidungen im Spiel gegen einen Standardgegner. Man legt konkrete Preflop-Ranges fest und entwickelt Lines für typische Postflop-Situationen. Lines bezeichnen Bietsequenzen oder Bietstrategien, die sich aus mehreren Aktionen, auch über mehrere Wettrunden hinweg, zusammensetzen, wie zum Beispiel Check/Raise, Check/Fold oder Check/Call.
Mögliche Angriffspunkte sind Ranges und Eigenschaften des Gegners, mit denen man sehr präzise Vorhersagen über seine Handstärke und sein Spielverhalten treffen kann. Auf Basis dieser Punkte stellt man seine Ranges so auf, dass man möglichst einfach profitable Entscheidungen treffen kann. Dazu muss man verschiedene Ranges ausprobieren und versuchen, die jeweiligen Konsequenzen abzuschätzen.
Hier versucht man konkret herauszufinden, welche Hände der Gegner für Value spielt und welche er blufft. Man versucht die Reaktion des Gegners abzuschätzen und stellt sich seine Range dementsprechend zusammen.
Schritt 3: Den Basis-Gameplan an verschiedene Gegnertypen anpassen
Der Basis-Spielplan stellt nun eine ausgeklügelte Strategie gegen den Standard-Gegner dar. In der Praxis trifft man aber auf sehr viele unterschiedliche Gegner. In Schritt 3 wird nun berücksichtigt, wie sich die Besonderheiten im Spiel der unterschiedlichen Gegner auf den Basis-Gameplan auswirken. Hierzu muss man die anderen Gegner mit dem Standard-Gegner vergleichen und Unterschiede herausarbeiten. Wie wirken sich die Veränderungen auf die Ranges aus?
Hier passt man konkret seine Ranges und sein Postflop-Spiel an passive und aggressive Spielertypen an. Wenn ein Gegner zum Beispiel nach den meisten 3-Bets foldet, ist jede 3-Bet profitabel. Callt er aber eine 3-Bet, sollte man die Hand besser aufgeben. Foldet der Gegner postflop nur wenige Hände, sollte man seine eigene Range anpassen und nur recht starke Hände spielen. Gegen einen Spieler, der dagegen oft nach Continuation Bets foldet, kann man am Flop öfters Bluff Bets wagen.
Schritt 4: Schwächen im eigenen Gameplan finden
Jeder Gameplan, vor allem bei den ersten Versuchen, enthält Schwächen. Diese muss man kennen, damit man merkt, wenn die Gegner diese gezielt ausnutzen. Die Schwächen findet man, indem man sich in die Lage seiner Gegner versetzt und den Gameplan auf Angriffspunkte untersucht. Man stellt sich die Frage, wie man gegen sich selbst spielen würde?
Ein Gameplan hilft auch dabei, Session-Reviews viel effektiver zu gestalten. Man kann sich bei einer schwierigen Hand den Spielplan in Erinnerung rufen und dann anschließend die Hand im Kontext zu diesem analysieren. Die Analysen für die Ranges werden so mit der Zeit immer besser.
Gameplan anpassen und einhalten
In den verschiedenen Phasen eines Turnieres gilt es, den Gameplan anzupassen. Es gibt auch einige Spitzenspieler, die instinktiv im Spiel immer dir richtige Strategie wählen, nachdem sie erst einmal „einfach drauf losgespielt“ haben. Bis man aber auf diesem Niveau angekommen ist, kann man von einem vor dem Spiel verfassten und im Spiel befolgten Gameplan nur profitieren. Natürlich darf dieser nicht zu eng sein („Ich spiele nur KK und AA“), aber er muss einige Grenzen setzen, innerhalb derer man seine Entscheidungen trifft.
Jeder kennt Situationen, bei denen man nach einem Verlust feststellt, dass man einen dummen Fehler gemacht hat. Oftmals sind dies Situationen, die man durch einen Plan hätte verhindern können. Wer einen tighten Gameplan hat, nimmt sich vor, nur starke Hände zu spielen. Was aber, wenn er A-2 bekommt und auf Flop und Turn K-4-5-K ausgedealt werden? Hier hat der Gegner vermutlich eine sehr starke Hand: Mindestens einen Drilling, eventuell sogar ein Full House. Dennoch callt man alle Raises des Gegners und man versucht, nachdem der River eine 8 gebracht hat, sogar noch einen schwachen Bluff. Hier verliert man sehr viel Geld und verliert womöglich noch mehr, wenn man diesem Verlust in den nächsten Runden noch hinterherläuft. So etwas kann passieren, wenn man sich vor dem Spiel entweder keine Marschroute vorgibt oder diese im Spiel nicht diszipliniert verfolgt.
Wichtig ist, dass man sich nicht zu sehr einschränkt. Man muss sich Freiräume lassen, so dass man nicht zu berechenbar wird. Wenn man nur nach einem festen Schema agiert, ist man zu leicht zu lesen.