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Nicht nur beim Pokern, sondern auch bei vielen anderen Sportarten und E-Sports wird Ihnen oft der Ausdruck „tilt“ begegnen. Das Verb to tilt kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „kippen“ oder „neigen“. Im Zusammenhang mit Poker bedeutet das Wort schlichtweg, dass die Stimmung eines Spielers „kippt“ und dieser frustriert ist. In der Folge kann er dazu neigen, Leichtsinnsfehler zu machen. Hier beschreiben wir Ihnen den Gemütszustand näher und geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie den Tilt beim Pokern vermeiden können.
Definition: Tilt beim Pokern
Wenn man viele Hände hintereinander verloren hat oder sich über einen eigenen schlechten Spielzug oder das Verhalten eines Gegners ärgert und daraufhin Einsätze tätigt und Fehler macht, die man sonst nicht gemacht hätte, dann sind das Anzeichen dafür, dass man „tilt“ ist.
Was genau ist ein Tilt und wie entsteht dieser?
Ein Tilt beim Pokern wird fast immer von einem bestimmten negativen Erlebnis ausgelöst, das man im Laufe einer Hand oder eines Turniers macht. Sie ärgern sich zum Beispiel über einen Bad Beat oder einen eigenen Fehler und haben dadurch schlechte Stimmung, sind gereizt oder sogar verärgert, was sich auf Ihre Handlungen in der Folge auswirkt. Dieser Gemütszustand führt dann wiederum dazu, dass sich weitere Fehler einschleichen und Sie Entscheidungen treffen, die Sie bei klarem Kopf nie gemacht bzw. getroffen hätten. Es ist also besonders wichtig zu verstehen, weshalb Sie tilten, wie sich der Tilt auf Sie auswirkt und wie Sie es vermeiden können, in eine solche Situation zu geraten.
Mögliche Auslöser:
- Bad Beat: Sie verlieren eine Hand unter äußerst unglücklichen Umständen
- Eigener Fehler: Sie machen selbst einen Fehler beim Spielen und ärgern sich darüber
- Schlechte Karten: Sie bekommen viele Hände nacheinander ohne ein spielbares Blatt
- Verbale Provokation: Ein anderer Spieler provoziert Sie so lange, bis Sie tilten
- Aggressiver Spieler am Tisch: Ein extrem aggressiver Spieler am Tisch bringt Sie dazu, die Geduld zu verlieren
- Bluffs: Auch wenn einer Ihrer Bluffs fehlschlägt oder Sie geblufft werden, können Sie tilten
Daneben kann es, vor allem beim Live Poker, zahlreiche weitere Faktoren geben, die Sie zum Tilten bringen. Jeder Spieler hat dabei eine unterschiedliche Tilt-Schwelle und andere Faktoren, die ihn zum „Ausrasten“ bringen. Denken Sie an Situationen zurück, in denen Sie sich beim Pokern so richtig geärgert haben und überlegen Sie sich, was die Auslöser dafür waren. So können Sie sich selbst am besten einschätzen und herausfinden, was Sie zum „Heißlaufen“ bringt und wie Sie diese Situationen vermeiden können.
So wird Ihre Spielweise beeinflusst
Beim Tilt übernimmt der emotionale Teil Ihres Gehirns die Kontrolle und verhindert ein sachliches Herangehen an eine Aufgabe, wie zum Beispiel, eine Pokerhand gut zu spielen und dabei Ihr Können und Ihre Erfahrung anzuwenden, um erfolgreich zu sein.
Wenn Sie erst einmal getiltet sind, ist es schwer, knifflige Situationen, wie sie beim Pokern ja in nahezu jeder gespielten Hand vorkommen, mit klarem Kopf zu lösen. Oft treffen Sie dadurch die falsche Entscheidung. Spieler, die verärgert sind, spielen in der Regel mehr Hände und gehen viel mehr Risiken ein, als Spieler, die nicht on tilt sind.
Das menschliche Gehirn besitzt, unter anderem, eine emotionale und eine mentale Ebene. Wenn Sie sich über etwas ärgern, traurig oder ausgelassen froh sind, rückt alles, was auf der emotionalen Ebene des Gehirns passiert, in den Vordergrund und lässt Sie nur schwer klare Gedanken in der mentalen Ebene fassen. Deshalb treffen Sie, wenn Sie einen Poker Tilt erfahren, falsche Entscheidungen, obwohl Sie es eigentlich besser können und wissen.
Tilt vermeiden und besser Poker spielen
Ein bekannter Satz aus der Pokerwelt passt besonders zum Thema „Tilt“: Poker Profis gewinnen, weil sie gut verlieren können!
Wenn Sie nach Mitteln und Wegen suchen, wie Sie besser Poker spielen können, sollte es einer Ihrer ersten und wichtigsten Schritte sein, Ihr eigenes Verhalten zu analysieren, wenn Sie in eine Tilt-Situation kommen. Nur wenn Sie Ihre eigenen Fehler erkennen, aus diesen lernen und diese beheben, werden Sie ein besserer Spieler.
Wenn Poker Pros von einem ausgeglichenen Mindset als wichtigen Schlüssel zum Erfolg sprechen, meinen diese schlicht und einfach damit, ihre Gedanken und Emotionen in Extremsituationen im Griff zu haben. Wenn Sie sich weder von einem Ereignis, über das Sie sich eigentlich ärgern würden, noch von einem besonders positiven Erlebnis aus der Ruhe bringen lassen und Ihre normale Leistung auch in diesen Situationen abrufen können, werden Sie merken, dass Sie deutlich erfolgreicher Poker spielen.
Tilt im Anmarsch? So reagieren Sie richtig!
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Spüren Sie, wie nach einem Bad Beat, einem eigenen Fehler oder einem Bluff Ärger in Ihnen aufsteigt?
▶ Verlassen Sie den Tisch und machen Sie eine Pause. Essen oder trinken Sie etwas, gehen Sie an die frische Luft oder schauen Sie sich ein paar aufheiternde Videos an.
Ärgern Sie sich über schlechte Karten oder über das Verhalten bzw. die Spielweise von anderen Spielernam Tisch? ▶ Wechseln Sie den Tisch so bald wie möglich.
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Ärgern Sie sich bei einem MTT oder Sit ’n‘ Go über einen Bad Beat oder einen Fehler?
▶ Atmen Sie tief durch, setzen ein oder zwei Hände aus und versuchen Sie, sich in der Zwischenzeit zu sammeln. Erkennen Sie die Gefahr heißzulaufen und tun Sie nebenbei etwas, das Sie beruhigt.
Bekommen Sie schlechte Karten, haben Sie mehrere Verlustenacheinander erlitten oder nervt Sie der Bully am Tisch? ▶ Spielen Sie äußerst passiv und warten Sie, bis der Bully oder Sie an einen anderen Tisch gesetzt werden und bis Sie wieder bessere Karten bekommen.
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Weitere Tipps und Tricks beim Online Poker Tilt:
- Hören Sie beruhigende Musik zum Zocken.
- Schalten Sie den Chat aus.
- Trinken Sie keinen Alkohol beim Pokern.
Beim Live Poker:
- Versuchen Sie, sich aufs Spiel zu konzentrieren und vermeiden Sie, sich von äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel unverschämten Gegnern, beeinflussen zu lassen.
- Trinken Sie keinen Alkohol, denn dadurch werden Ihre Emotionen noch verstärkt.
- Lassen Sie sich nach einem Bad Beat oder einem Verlust kurz ausblinden und laufen ein paar Meter vom Tisch weg, um sich zu sammeln.
Wie erkenne ich einen Tilt?
Wenn alle Vorbeugemaßnahmen nicht geholfen haben und Sie Gefahr laufen zu tilten, ist es wichtig, dass Sie das selbst rechtzeitig erkennen, bevor Sie einen schwerwiegenden Fehler machen.
Die Alarmglocken sollten läuten, wenn man:
- eine längere Verluststrecke verkraften muss („persistent Downswing“).
- Emotionen ins Spiel kommen lässt.
- bei geringen Erfolgschancen viel setzt, also mit schwachen Händen um große Pötte spielt.
- zu aggressiv setzt (aggressiver Tilt), zu wenig setzt (passiver Tilt).
- zu viele Hände callt („Calling-Station“).
- sich unnötigerweise in Raise-Reraise-Kämpfe verwickelt.
- das verlorene Geld um jeden Preis sofort zurückgewinnen will.
- die Objektivität in Bezug auf das eigene Spiel verliert.
- anfängt, den Gegner zu beschimpfen.
Vorbeugemaßnahmen: Einige hilfreiche Tipps
Ein guter Spieler unterscheidet sich von einem schlechten darin, wie er damit umgeht, über einen längeren Zeitraum keine guten Karten zu bekommen. Jeder kann mit guten Karten spielen, aber nur gute Spieler können auch mit schlechten Karten eine solide Performance abliefern. Damit Ihnen die schlechten Karten nicht aufs Gemüt schlagen, müssen Sie immer versuchen, Ihr bestes Spiel abzuliefern. So verhindern Sie auch in schlechten Phasen, ständig an Ihre Bankroll zu denken. Wenn Sie dauerhaft gut spielen und sich dabei an das Bankrollmanagement halten, wird diese langfristig ständig wachsen.
- Bad Beats akzeptieren: Bad Beats sind mit Sicherheit der häufigste Auslöser von Tilt. Machen Sie sich klar wie oft Hände durch Glück entschieden werden. Bad Beats kommen vor, jeder hat einmal Glück oder Pech, aber mit Disziplin kann man diesen Zufallsfaktor auf lange Sicht überwinden.
- Konzentration aufs Spiel: Bevor Sie die Pokersoftware starten, schalten Sie ab und vergessen Sie Ihre Probleme. Wenn Sie abgelenkt sind und sich nicht voll auf das Spiel konzentrieren, haben Ihre Gegner einen Vorteil, den sie ausnutzen werden.
- Limits setzen: Man kann sich auch bei jeder Session ein Zeit- oder Stack-Limit setzen. Einige Anbieter werden Sie auch Limits darüber setzen lassen, wieviel Sie bereit sind, aufs Spiel zu setzen.
- Trash-Talk vermeiden: Sehen Sie davon ab, Ihren Aggressionen verbal freien Lauf zu lassen. Die Chat Funktion am Pokertisch ist da, um Spielern ein freundliches Miteinander untereinander zu ermöglichen, nicht um sich gegenseitig zu beleidigen.- Lassen Sie sich außerdem nicht von den Kommentaren anderer Spieler ablenken oder gar aus dem Konzept bringen. Wenn Ihnen jemand seine Hand verrät oder von seinem Bluff vorschwärmt, dann will er Ihnen fast immer mit falschen Informationen ein falsches Bild liefern. Vertrauen Sie den anderen Spielern niemals!
- Effektives Bankroll Management: Bankroll-Management (BRM) ist und bleibt der Schlüssel zum Erfolg! Wer eine längere Verluststrecke zu verkraften hat, der sollte in jedem Fall seinem BRM treu bleiben und in das nächstkleinere Limit absteigen, anstatt auch noch seine restlichen Chips zu „verpulvern“. Wer nämlich sein Bankroll-Management ignoriert und sich an Tische eines Limits setzt, das seine Bankroll nicht deckt, der wird zwangsläufig Verluste einfahren.
- Pausen nehmen: Auszeit nehmen, wenn gar nichts mehr rund läuft, und das eigene Spiel auf Fehler untersuchen.
- Unnötige Risiken vermeiden: Wer unnötige Risiken eingeht, um kürzlich verlorene Chips zurückzugewinnen, der hat schon verloren. Der „goldene Tipp“ lautet: Tight bleiben und einen kühlen Kopf bewahren!
- Niederlagen abhaken: Über in der Vergangenheit verlorene Pots sollte man sich auf keinen Fall den Kopf zerbrechen und ärgern. Blicken Sie nach vorne und konzentrieren Sie sich lieber auf das bevorstehende Spiel. Dann wird sich auch wieder der Erfolg einstellen…